Wie man ein effektives Lokalisierungs-Dashboard erstellt

Was ist ein Dashboard? Nach allgemeinem Ver­ständnis ist es eine Art Cockpit auf dem wichtige In­formationen visuell dar­gestellt werden. Wenn Sie auf dem Fahrer­sitz Ihres Autos sitzen, zeigt Ihnen das Cockpit unter anderem an, wie schnell Sie fahren, wie viel Kraft­stoff im Tank ist und ob der Öldruck aus­reicht, um den Motor zu schützen. Das Cockpit liefert wichtige Informationen auf einen Blick, damit Sie als Fahrer eine störungs­freie und sichere Fahrt bis zu Ihrem Ziel unter­nehmen können.

Als Business-Intelligence-Tool sollte ein Lokalisierungs-Dashboard dem Management Ihres Lokalisierungs­programms die gleiche Funktionalität bieten. Aber ver­wenden Sie ein Dashboard? Und wenn ja, liefert es Ihnen die richtigen Informationen, um Ihre mehr­sprachigen Pro­dukte zum richtigen Zeitpunkt in der er­warteten Qualität zu liefern?

Das K.I.S.S.-Prinzip

Auf nur einem Screen - einer einfach zu ver­stehenden Übersichts­tabelle - muss Ihr Dashboard die richtigen Informationen bereit­stellen, um Ihnen bei der Entscheidungs­findung für die Lokalisierung zu helfen. Psychologen sagen uns, dass wir eigent­lich nicht mehr als sieben oder acht In­formationen gleich­zeitig ver­arbeiten können. Und wie bereits in einem unserer letzten Blog-Beiträge über Metriken, Indikatoren und Key Performance Indicators (KPIs) erwähnt, gibt es zwar viele Daten zu ver­arbeiten, aber nur einige wenige recht­fertigen die Be­zeichnung "Key".

Noch einmal, um das Cockpit eines Autos als Metapher zu ver­wenden: Man muss keinen der un­zähligen Fehler­codes kennen, die ein Bord­computer aus­geben kann. Man muss nur wissen, dass es einen gab. Wenn man weiß, dass es ein Problem gibt, schließt man ein Diagnose­werkzeug an oder bringt das Auto zur Über­prüfung in die Werkstatt. Ein KPI in diesem Auto ist also einfach "Gibt es ein Problem mit dem Motor?" (ja/nein). Wenn "ja", dann sollten Sie etwas tun.

Der Schlüssel zu Key Performance Indicators ist die Frage, was Sie mit den In­formationen tun werden. Wenn Sie nichts tun können oder den In­formationen nicht trauen, dann ist das Einzige, was Sie wirk­lich haben, eine "Deppenlampe", die Ihr Cockpit schmückt.

Auch wenn Sie ein Dashboard haben möchten, das mehr als KPIs enthält - also auch andere Indikatoren - müssen Sie Ihr Dashboard einfach halten, um seinen Nutzen für Sie in der täg­lichen Praxis zu erhöhen.

Daher sollten nur die Indikatoren mit hoher Priorität auf dem Dashboard er­scheinen. Nennen Sie nicht alle Kenn­zahlen auch KPIs. Es gibt nur ein oder zwei echte KPIs. Aktualisieren und über­prüfen Sie sie regelmäßig. Denn wenn Sie ihnen nicht ver­trauen und sich nicht auf sie ver­lassen können, dann können Sie nichts mit ihnen an­fangen. Sie sind im Grunde wert­los, wenn sie keinen Sinn ergeben, wenn man sie nicht leicht zusammen­fassen, nach­vollziehen und danach handeln kann. K.I.S.S.: keep it simple and straightforward (Halten Sie es einfach und über­schaubar).

Verwenden des Dashboards

In einem früheren Blog-Beitrag haben wir darauf hin­gewiesen, dass KPI-Standards weniger wichtig sind als KPIs, die auf Ihr spezifisches Lokalisierungs­programm zu­geschnitten sind. Dennoch sollte ein Lokalisierungs-Dashboard einige Basis­werte enthalten. Und warum? Wie in dem Beispiel mit dem Auto: Wenn die Öl­kontroll­leuchte blinkt, wissen Sie, dass Sie sofort mehr Öl nach­füllen müssen, um einen Motor­schaden zu ver­hindern. Genauso sollten die nächsten Schritte klar sein, wenn einige dieser grund­legenden Indikatoren an­schlagen, auch wenn sie dafür höhere Führungs­ebenen Ihres Unternehmens einbeziehen müssen.

Zeit

Die Überwachung der termin­gerechten Lieferung ist für jedes Lokalisierungs-Dashboard wichtig. Wenn Sie Ihre Prozesse steuern und den Durch­satz kontrollieren können, er­geben sich viele weitere Effizienz­gewinne.

Qualität

Die Dokumentation der Qualität des Outputs bewahrt Sie vor der Art von Krisen, die aus Fehler­korrekturen in letzter Minute (und einer Ver­zögerung der Markt­einführung) resultieren. Die Qualitäts­überwachung hilft Ihnen, Ihre Kapazitäten ent­sprechend zu planen, was wiederum dazu beiträgt, ein höheres Qualitäts­niveau zu erreichen und die Fehlerquote zu senken.

Kosten

Dass die Kosten hier an letzter Stelle stehen, liegt nicht so sehr daran, dass sie nicht die wichtigste Kennzahl ist, sondern daran, dass, wenn Sie Ihren Zeitplan und Ihre Qualität im Griff haben, Ihre Kosten natürlich auch sinken werden. Es wird weniger Nach­arbeit geben, es wird weniger Krisen und Fehler geben - alles funktioniert besser. Auf der anderen Seite, wenn Sie mit den Kosten be­ginnen, werden Sie vielleicht genau die Punkte einsparen, die Sie für den Erfolg Ihrer Prozesse brauchen.

Zusammenstellen des Dashboards

Wie sieht also ein Dashboard aus? Hier unten ist ein Beispiel von Mozilla.

Mozilla Localization Dashboard

Es ist kostenfrei - Sie können sich anmelden und dies selbst überprüfen. Schauen Sie sich an, worauf sie sich in ihrem Lokalisierungs­programm und den Community-Übersetzungen kon­zentrieren: wie viel davon vorhanden ist, wie viele Seiten fehlen, wie viele Fehler es gibt, ob die Deadline ein­gehalten wurde oder nicht, und ob die Deadline kritisch ist.

In nur einem Dashboard können Sie sehen, wo sie mit einer Sprache stehen. Zum Beispiel ist Deutsch grün - sie haben es voll im Griff, keine Fehler­meldungen, nichts. Diese Informationen helfen den Führungs­kräften, sprach­spezifische Ent­scheidungen zu treffen. Wie Sie sehen können, ist es sehr einfach; es gibt nur eine Handvoll offener Probleme.

Aber welche Leistungsmetriken sollte ein Dashboard für die Lokalisierung anzeigen?

  • Linguistischer Pass / Fail
  • Pünktlichkeit der Lieferungen in Prozent
  • Feedback-Score von Kunden
  • Lokalisierungsfehler / Ausfälle
  • Pünktlichkeits und Korrektheit der Rechnungsstellung

Sample Localization Dashboard

Letztendlich muss Ihr Lokalisierungs-Dashboard Ihre spezifischen Geschäfts­anforderungen erfüllen. Es gibt zwar aus­geklügelte ERP-Systeme, die Dashboards auf magische Weise für Sie generieren können, aber es gibt keinen Ersatz dafür, von unten anzufangen und sich nach oben zu arbeiten, um sicher­zustellen, dass Ihre Daten solide sind, dass Ihre Metriken etwas be­deuten und dass Ihre Indikatoren tatsächlich Ihre Entscheidungs­findung vorantreiben.

Sobald Sie die Metriken, Indikatoren und KPIs identifiziert haben, die für Sie am wichtigsten sind, ist die Übergabe Ihrer Parameter an einen Entwickler zur Er­stellung einer Visualisierung eigentlich der einfache Teil des Lokalisierungs-Dashboards.

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