Bevor Ihre Übersetzungen live gehen oder gedruckt werden, müssen oder möchten Sie Ihren Kollegen im Verwendungsland die Möglichkeit geben, diese zu prüfen. Üblicherweise ist der Zeitrahmen eng und den In-Country-Reviewern sind mit ihrem Tagesjob eigentlich ausgelastet. Aber ihr Review ist wichtig, da sie sowohl die Gegebenheiten vor Ort als auch Produkt und die Marke kennen. Leider führt so ein In-Country-Review am Ende oft in aufwändige Diskussionen zwischen Reviewern und Übersetzern. Keiner kann definitiv sagen, was wirklich richtig ist und bei Ihnen bleibt das Problem eine Entscheidung zu treffen. Eigentlich ging es "nur" um eine kurze Bestätigung der Qualität. Jetzt sind Sie jedoch gemeinsam mit den Reviewern und den Übersetzern in grundsätzlichen und zeitfressenden Diskussionen gefangen.
Und dann droht auch noch der Termin zu platzen, weil ein Ende der Diskussionen nicht in Sicht ist.
Solche Prozesse können leicht außer Kontrolle geraten. Es gibt 5 Dinge, die Sie tun können, um die Überprüfung im Land reibungsloser zu gestalten. Beim nächsten Mal.
- Definieren Sie die Art von Änderungen. Dies ist oft der größte Stolperstein. Eine präferenzielle Änderung behebt etwas, das nicht falsch ist. Manche Reviewer möchten den Schreibstil ändern, ein Synonym anbieten, die Wortstellung ändern, Inhalte verschieben oder löschen. Wichtig ist, dass der Übersetzer nicht dafür verantwortlich ist, diese Dinge zu korrigieren - weil sie eigentlich nicht falsch sind. Auch wenn Sie vielleicht bevorzugte Änderungen zulassen, muss der Reviewer das Gesamtbild verstehen. Anderenfalls wird dies ein Hauptstreitpunkt sein.
- Erstellen Sie Anweisungen. Anweisungen können anderen Zeit sparen und die Arbeit erleichtern. Wie sollten zum Beispiel Kommentare notiert werden? Worauf sollte sich der Reviewer konzentrieren (Tippfehler, Fehlübersetzungen, Inhalt im Vergleich zum Ausgangstext) und was sollte er ignorieren (Wortfolge)? Gibt es Referenzen, die verwenden werden sollten, z.B. ein Glossar oder eine Terminologiedatenbank? Einige Reviewer würden es auch begrüßen, wenn Sie ein Formular mit Strukturen und Vorgaben zum Ausfüllen erhalten würden.
- Richten Sie ein Schlichtungsverfahren ein. Wenn sich Reviewer und Übersetzer nicht auf eine Änderung einigen können, muss jemand die Wogen glätten und die letzte Entscheidung treffen. Oft bestehen beide Parteien auf ihrer Meinung. Ein Ausgleich ist dann nicht ohne Weiteres möglich. Es braucht in diesem Fall eine dritte Instanz, die auf Grundlage der Argumentation, allgemeiner Stilkonventionen, Firmenstilrichtlinien, Glossar oder Terminologie und schließlich auch des Gesamtbildes eine Entscheidung treffen kann.
- Stellen Sie die Ausgangstexte zur Verfügung. Wenn ein Reviewer nicht das Original zur Verfügung hat, ist es schwer zu erkennen, ob die Übersetzung dem Original entspricht. Es erhöht dann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Reviewer einen Abschnitt umschreibt, nur weil er ihm nicht gefällt.
- Definieren Sie Qualität. Ein vermeidbares Problem, das wir immer wieder sehen, ist, dass die Aspekte wie Qualität gemessen werden soll, nicht definiert werden. Stellen Sie vor jeder Übersetzung sicher, dass alle Beteiligten verstehen, welches Qualitätsziel Sie anstreben.
Die meisten Reviewer werden Leitlinien wie diese zu schätzen wissen. Sie gewinnen Sicherheit über die ihnen gestellte Aufgabe und erfahren, dass ihre Zeit und ihre Meinung geschätzt werden. In-Country-Reviewer haben sehr selten eine linguistische Ausbildung. Es ist unrealistisch und unfair, von ihnen zu erwarten, dass sie intuitiv wissen, was und wie sie den Review einer Übersetzung ausführen sollen.
Welche Methoden setzen Sie ein, um die Überprüfung der Übersetzungen im Zielland reibungsloser zu gestalten? Wenn Sie selber Reviewer sind, wie stehen Sie zu solchen Leitlinien?