Bewertung der Content-Qualität

Internationale Unter­nehmen investieren sicher­lich Tausende oder gar Millionen in die Er­stellung von Content zur Be­werbung ihrer Mar­ken und Pro­dukte. Bei der Ver­mittlung der Kern­botschaft und Firmen­werte, aber auch von In­formationen zu den neuesten Pro­dukten und Services kommt es unter anderem auf die richtige Wort­wahl an. Wenn Sie die Er­stellung dieses unter­nehmens­bezogenen Contents einem Autoren­team über­lassen, müssen Sie auch ein­schätzen können, ob dieses Team hoch­wertige Arbeit liefert.

Qualität fördern

Wie Ihre Marke wahr­genommen wird, hängt von der Qualität Ihres Contents ab. Das Problem dabei: Gute Qualität wird oft kaum bemerkt – im Gegen­satz zu schlechter, die sofort negativ auf­fällt. Im Inter­net sind viele Bei­spiele für spek­takuläre Schreib­fehler oder pein­liche Über­setzungen zu fin­den, die für weitaus mehr Auf­sehen und Social-Media-Aktivitäten sor­gen, als dies anderen­falls der Fall ge­wesen wäre.

In den obigen Bei­spielen hätte schon eine grund­legende Qualitäts­sicherung die Fehler kennt­lich ge­macht. Der Online-Spott hätte sich so ver­meiden lassen. In der Regel er­geben Qualitäts­prüfungen viel häufiger banale Fehler, doch sie sind weiter­hin ein wesent­licher Bestand­teil eines jeden Content-Erstellungs­prozesses. Ohne sie liefe man Gefahr, der Ziel­gruppe eine ver­zerrte Bot­schaft zu senden.

Häufig wird die Content-Qualitäts­prüfung mit dem Korrektur­lesen ver­wechselt, tat­sächlich aber be­inhaltet eine um­fassende Qualitäts­sicherung noch viel mehr. Ein Korrektur­leser achtet auf Zeichen­setzung, Recht­schreibung und Grammatik, doch es sind zudem Autoren­leitfäden, Style Guides, Richt­linien für den an­gestrebten Ton sowie Glossare nötig, um den Content umfassend quantitativ und qualitativ ein­ordnen zu können. Wenn Sie ein Team aus Frei­beruflern oder eine Agentur mit der Content-Erstellung be­auftragen, müssen Sie weit­aus mehr tun, als pein­liche Patzer zu ver­meiden: Sie müssen sicher­stellen, dass der Content dem Ton und Stil Ihrer Marke ent­spricht. Die ge­nannten Assets ver­setzen Sie außerdem in die Lage, die Ar­beit Ihrer Content-Autoren zu be­werten.

Schema für die Qualitätsbewertung entwickeln

Doch wo an­fangen, wenn Sie einen Pro­zess zur Messung der Content-Qualität kon­zipieren möchten? Sie müssen wissen, was Sie messen möchten. Kon­zentrieren Sie sich zunächst auf die Fehler­vermeidung. Listen Sie dafür die gän­gigsten Fehler­typen auf und kategorisieren Sie sie. Ihre Liste wird sich an den bei Ihnen üblichen Content-Typen orientieren, wahr­scheinlich aber das Folgende beinhalten:

  • Zeichen­setzung, Grammatik und Recht­schreibung
  • Ton und Stil
  • Korrekt­heit und Einheit­lichkeit
  • Relevanz

Sobald die Liste der Fehler­typen fertig ist, ent­wickeln Sie ein Bewertungs­system, in dem jedem Fehler ein Score zu­geordnet wird. Ein ein­facher An­satz ist die Ver­wendung von drei Schwere­graden:

  • Gering­fügig: Fehler, die von der Ziel­gruppe möglicher­weise un­bemerkt bleiben und die Wir­kung des Contents nicht be­einträchtigen.
  • Schwer­wiegend: Die Zielgruppe wird solche Fehler be­merken. Die Effekt­ivität des Contents und/oder das Ver­trauen in den Content kann darunter leiden.
  • Kritisch: Diese Fehler sind im besten Fall pein­lich und können im schlimmsten Fall finanzielle oder recht­liche Folgen oder Reputations­schäden nach sich ziehen.

Anhand dieser In­formationen können Sie ein eigenes Bewertungs­schema er­stellen, in dem jeder er­kannte Fehler nach Fehler­typ und Schwere­grad kategorisiert wird. Es folgt ein Beispiel für eine Tabelle, wie Sie sie er­stellen könnten, ver­vollständigt mit frei erfundenen Ein­trägen. Wie Sie sehen, ist das Resultat eine Liste von Fehlern, die sich nach Fehlertyp oder Schweregrad sortieren lassen. In diesem Beispiel er­halten Fehler Scores von 1 (gering­fügig) bis 3 (kritisch):

Fehler­typ

Detail

Schwere­grad

Score

Zeichen­setzung

Punkt an­stelle von Komma im 2. Satz

Gering­fügig

1

Schreib­fehler

„Unser Spar-Bereich bietet nun auch ein Wasser­fallbecken.“

Kritisch

3

Grammatik

„Gäste können ihre Auto‘s hier parken.“

Schwer­wiegend

2

Les­barkeit

„In­begriffen in diesem Tarif ist eine in­begriffene Garantie.“

Gering­fügig

1

Korrekt­heit

Be­schrieben als kosten­lose Ver­günstigung, obwohl es sich um eine preis­intensive Upgrade-Option handelt

Kritisch

3

Aus­lassung

Ein wichtiges Verkaufs­argument wurde nicht heraus­gestellt

Schwer­wiegend

2

 

Gesamt-Score für die Qualität berechnen

Es gibt zwei gängige Mög­lichkeiten, die Content-Qualität als Score aus­zudrücken. Am ein­fachsten ist es viel­leicht, die Fehler-Scores der ge­samten Lieferung zu einem Gesamt-Score zu addieren. Ziehen Sie dieses Er­gebnis von 100, dem Ideal-Score, ab und Sie er­halten einen Wert auf einer Qualitäts­skala, in der gilt: je höher der Wert, desto besser die Qualität, und je niedriger der Wert, desto schlechter die Qualität. Sie ent­scheiden selbst, wo Sie die Grenze für eine ak­zeptable Qualität der ge­samten Lieferung an­setzen. Sie können diesen Wert aber auch je nach Content-Typ, der an­visierten Ziel­gruppe und dem all­gemeinen Zweck des Inhalts anpassen.

Ein zweiter Ansatz ist die Analyse jedes ein­zelnen Teils des Contents und dessen Be­wertung mit einem Pass/Fail Score je nach Fehler­typ und -anzahl dieses Teil­stücks. Wenn Sie den Autor eines jeden Content-Teils zu­verlässig er­mitteln können, ist dieser An­satz be­sonders effektiv für die Analyse ein­zelner Content-Ersteller und deren Ein­ordnung gemäß ihrer Pass-/Fail-Quote. Auf diese Weise er­kennen Sie, wer be­sonders viele Fehler macht und wer zu den leistungs­stärksten Ver­fassern gehört. Dies er­fordert zwar einiges an Vor­bereitung, doch die kann sich schnell aus­zahlen, wenn es darum geht, ein großes Autoren­team zu managen.

 

Die Bewertung der Content-Qualität darf keine Neben­aufgabe sein. Statt­dessen muss sie ein wesent­licher Bestand­teil Ihrer Content-Strategie sein. Fehler vor der Content-Veröffentlichung zu finden und aus­zumerzen ver­hilft Ihnen zu Ver­trauen seitens Ihrer Stake­holder und stellt sicher, dass Ihre Bot­schaft wie be­absichtigt ver­standen wird.

Wenn Ihnen klar ist, dass Sie die Qualität Ihres Content messen müssen, aber nicht wissen, wo Sie damit an­fangen sollen, helfen wir Ihnen gern beim Ein­richten eines Qualitäts­sicherungs­prozesses.